Als Fan der englischen Königshäuser, stand Hampton Court Palace* schon sehr lange auf meiner Liste. 2019 hatte ich endlich die Möglichkeit dieses geschichtsträchtige Bauwerk zu besuchen. 

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Ich gebe ja zu, ich bin ein Tudor Nerd.

Alles begann zu Hause mit der TV-Serie* , die an die tatsächliche Geschichte um Heinrich den VII angelehnt ist.

Das Königshaus zog mich bereits bei meiner ersten Reise nach London in ihren Bann. Damals besuchte ich den Tower, in dem zwei Ehefrauen des Königs hingerichtet wurden. Leider reichte die Zeit unseres Aufenthalts nicht Hampton Court Palace* zu besuchen.

Bei meiner letzten London Reise erfüllte ich mir den Wunsch, das imposante Schloss im äußersten Südwesten Londons zu besichtigen.

Hampton Court Palace: Auf den Spuren der Tudors

Die Geschichte von Hampton Court

Die Geschichte von Hampton Court Palace* beginnt bereits im Mittelalter. Im 13. Jahrhundert diente das Gebäude noch als Landgut dem Johanniterorden. Im 15. Jahrhundert übernahm ein Lord von Heinrich VII das Gut. Ähnlichkeiten mit einem Schloss bekam das Gebäude unter der Leitung des Erzbischofs von York, Thomas Wolsey. Der spätere Kardinal fiel 1528 bei König Heinrich VIII.  in Ungnade, da er die von ihm gewünschte Scheidung von seiner Noch-Frau Katharina nicht bewirken konnte. 

Hampton Court verlor der Kardinal somit an den König, der großen Gefallen an dem Anwesen fand.  Heinrich VIII. investierte hohe Summen in den Ausbau des Schlosses. 1540 war der Palace eines der prächtigsten Anwesen in England.

Im späteren Verlauf der Zeit wurde der barocke Stil weiter fortgesetzt, jedoch nie auf das gesamte Schloss angewendet. Nach dem Tod von Wilhelm III. verlor der Hampton Court Palace* in der königlichen Familie dann plötzlich an Bedeutung. Es wurde nur noch als Jagdschloss verwendet.

1838 wurden ein Teil der Räume für die Öffentlichkeit freigegeben.

Bis heute werden immer wieder kleinere Umbauarbeiten im Hampton Court Palace* vorgenommen. Es gibt auch nach wie vor Begünstigte der Krone, die hier eine Wohnung unterhalten. Der größte Teil des Schlosses ist jedoch Öffentlichkeit zugänglich.

Von sechs Ehefrauen, die Ihre Spuren im Schloß hinterließen

König Heinrich VIII. hatte im Laufe seines Lebens einen wahren Verschleiß an Ehefrauen. 

Hampton Court Palace; Auf den Spuren der Tudors
Heinrich VIII

Katharina von Aragon war mehr als zwei Jahrzehnte an des Königs Seite. Leider schenkte Sie ihm nicht den ersehnten Sohn. So wurde sie verstoßen. Ihre traurige Geschichte und Bilder findest du abgeschieden in den Räumen von Kardinal Wolsey. 

Die Initialen von Anne Boleyns (Ehefrau Nummer zwei) und Heinrichs VIII. befinden sich als Holzschnitzerei neben der Tür, im großen Saal. Man bezichtigte Anne des Ehebruchs und sie wurde geköpft. 

Der große Saal, diente übrigens als Verköstigungsstätte von ca. 600 (!) Personen und als Austragungsstätte von Maskeraden oder Theatervorstellungen. 

Hampton Court Palace: Auf den Spuren der Tudors
Der große Saal

Kurz darauf nahm Jane Seymour ihren Platz ein, die dem König endlich den ersehnten Sohn schenkte. Sie starb allerdings im Kindbett. An der beeindruckenden Decke der Great Watching Chamber* befindet sich das Wappen der dritten Ehefrau. 

 

Anna von Kleeve, Nummer vier, hatte eine recht kurze Ehe mit dem König. Nach einem halben Jahr lies dieser sich von ihr scheiden. Sie überlebte den König und alle seine Frauen, durfte England allerdings nie verlassen. 

Vorletzte und jüngste der Ehefrauen von Heinrich VIII. war Catherine Howard. Sie wurde wegen Ehebruchs gefangen genommen und geköpft. Man sagt sich, sie solle noch heute als Geist nach Gnade schreiend durch die Galerie Richtung Kapelle laufen, in der der König seelenruhig betete. 

Ich habe bei meinem Besuch im Palace niemanden schreien hören. Aber auf der Hounted Gallery* war es doch auf einmal ungewöhnlich kalt. 

Katherine Parr war die letzte von Heinrich VIII. Ehefrauen. Sie überlebte ihren Mann. 

Wusstest du…

Das Schloss verfügte 1540 bereits über einen 450 Hektar großen Wildpark, eine Tennishalle, ein Tennisplatz, Bowlingbahnen und sogar über 28 wassergespülte Toiletten.

Tragbare Toilette im Hampton Court Palace

Im Hof des Palastes steht die Rekonstruktion des Weinbrunnens, welcher 1520 für den König angefertigt wurde. Aus dem Tudorbrunnen fließt an Wochenenden und an Feiertagen zwischen 15:45 und 16:45 Uhr tatsächlich Wein. Ein Glas Rot- oder Weißwein kostet 3,50 Pfund zusätzlich zum Eintrittspreis.

Hampton Court Palace: Auf den Spuren der Tudors

Die astronomische Uhr wacht seit 500 Jahren über den Hof von Hampton Court. Sie zeigt ausser der Zeit unter anderem auch die Flut im Spiel der Gezeiten an. Für den König und die Hofgesellschaft, eine sehr nützliche Sache für ihre Reisen auf der Themse. 

Hampton Court Palace: Auf den Spuren der Tudors

Die Stadt der Köche

Der Küchentrakt des Hampton Court Palace* ist riesig. Er gleicht einer Kleinstadt in den Palastmauern.

Von der Verwaltung bis zur Produktion der herrlichen und umfangreichen Speisen am Hof ist alles an Räumlichkeiten und damaliger Hilfsmittel vorhanden. Ich musste während der Tour durch die Räume der Küchen wirklich zugeben, die Organisation war gigantisch und komplett durchdacht. Ich würde mich ohne Plan regelmäßig darin verlaufen (Nur gut, das ich in dieser Zeit keine Küchenmagd war).

Der Königshof wollte seinen Gästen Großzügigkeit und Wohlstand präsentieren. Die Vielfalt der Gerichte war daher enorm.

Hampton Court Palace: Auf den Spuren der Tudors

Es grünt so grün….

Der Schlosspark* ist einfach traumhaft. Er umfasst eine Fläche von mehr als 20 Hektar.

Im Brunnengarten findest du Stechpalmen, große Eiben und ein Tennisplatz aus dem Jahr 1620.

Im Obstgarten befindet sich ein Irrgarten, der über 1200 Quadratmeter groß ist. Wenn du dich der Herausforderung stellen möchtest, das “Maze” zu bezwingen, solltest du etwas Zeit einplanen. 

Im Süden des Hampton Court Palace* findest du die königlichen Privatgärten. Dort befindet sich auch ein Glashaus, indem der größte Weinstock der Welt ist. Gepflanzt wurde dieser Anfang des 20. Jahrhunderts. 

Fazit: Hampton Court Palace

Als Geschichts-Nerd könnte ich dir ewig über das Schloß weitererzählen. Daher lege ich dir einen Besuch in Hampton Court Palace* ans Herz. 

Der Eintritt* ist nicht gerade günstig. Doch ich rate dir, das Schloß und die Gärten zu besuchen. Buche dein Ticket vorab, so vermeidest du Wartezeiten.

Nimm viel Zeit mit, damit du dir alles in Ruhe anschauen kannst. 

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