Wer mich kennt weiß, ich trete keine Reise an ohne mich zuvor ordentlich vorzubereiten. Ein guter Reiseführer zur Hand zu haben, ist hier ein Muss. Der Fettnäpfchenführer Grossbritannien* zeigt auf lustige Art und Weise, was man im Land der Queen alles falsch machen kann.

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Wer ist eigentlich Peter?

Peter ist einer der vielen Deutschen, die Jahr für Jahr in London aus dem Flugzeug steigen. Er arbeitet als Angestellter in einem Frankfurter Unternehmen. Der junge Mann ist etwas geizig, engstirnig und jemand den ich als etwas “eingefahren” bezeichnen würde. Peter hat seine Prinzipien, vor allem was die Einhaltung seiner (Frühstücks-) Rituale angeht. 

Seit kurzem Single, tritt er nun seine erste Reise auf die Insel alleine an.  Geplant hat er eine Rundreise durch Großbritannien. Von London, über Wales nach Schottland und wieder zurück. 

Peter der Fettnäpfchen-Profi

Der junge Mann tritt von einem Fauxpas in das Nächste. Er bedankt sich bei der Bedienung im Hotel mit “meine Liebe”, betitelt die Daseinsberechtigung des Königshauses als unnötig oder drängelt sich beim Einstieg in den Bus vor. 

Über das sehr reichhaltige englische Frühstück ist Peter geschockt. Daß die Briten auf der (für ihn) falschen Straßenseite fahren, kann er nicht fassen und auf sein Bier im Pub wartet er vergeblich.

Peter die perfekte Person für den Fettnäpfchenführer.

Ehrlich gesagt, wäre Peter nicht wirklich der Mann mit dem ich freiwillig eine Reise nach Großbritannien antreten würde. Für mich gehört er in die Schublade der typisch deutschen Klischee-Urlauber. Diese reisen eher nach Palma de Mallorca, essen Schnitzel mit Pommes, reservieren mit ihrem Handtuch die Liegen und tragen hochgezogene Tennissocken in Sandalen.

Generell habe ich mich in den ersten Seiten des Buches sehr über Peters ignorantes Verhalten aufgeregt. 

Meine Gedanken landeten bei: Wie zur Hölle kommt so einer überhaupt auf die Idee durch Großbritannien zu reisen. 

Später brach ich bei vielen seiner Fettnäpfchen nur noch in schallendes Gelächter aus, oder schüttelte den Kopf. Irgendwann war ich dann soweit, nur noch auf Peters nächste Panne zu lauern.

Wie wir aus Peters Fehlern lernen können

Michael Pohl hat bewusst den armen Kerl in alle möglichen Fettnäpfchen treten lassen. Für Peter ist das teilweise ganz schön frustrierend. Unsereins kann daraus sehr viele Verhaltenstips für seinen eigenen Aufenthalt in Großbritannien ziehen.   

Jede Menge Hintergrundwissen über England, Schottland und Wales

Wusstest du, das es in Wales einen Ort namens “Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwlllantysiliogogogoch“* gibt? Mir war dieses 3000 Einwohnerdorf in Wales bisher auch noch unbekannt, bis ich den Fettnäpfchenführer* gelesen habe. 

Von den Verkehrsregeln auf der Insel, über das korrekte zelebrieren der Teatime bis hin zum Grundwissen über schottischen Whisky (Single Malt ist die Bezeichnung für original schottischen Whisky). Das Buch liefert dir jede Menge Hintergrundwissen.

Ein tolles Plus

Selbst an die Übersetzung und Bedeutung von englischen “Phrases” (=Redewendungen) hat der Autor gedacht. Die zehn wichtigsten Regeln, welche du in Großbritannien unbedingt befolgen solltest (Beispielsweise: Nie, niemals in Schottland Whisky mit Wasser trinken!) und ein Wörterverzeichnis findest du im Anhang des Buches.

Jetzt weiß ich auch endlich was der Unterschied von “Day Return” und “Single/ Return” gemeint ist. 

Großbritannien Fettnäpfchenführer; Fazit

Der Reiseführer ist einer der besten, die ich bisher gelesen habe. Er zeigt einem Großbritannien Neuling auf lockere Art auf, an welche Regeln er sich bei seinem ersten Besuch halten sollte. Für erfahrene UK – Fans gibt es allerhand interessantes zu lesen, was man so noch nicht wusste. 

Also unbedingt zulegen und wenn ich hier einmal kurz Michael Pol zitieren darf:

” Also links einordnen – viel Spaß in Großbritannien!”

Bei einer Fortsetzung bin ich gerne wieder dabei. Sollte Peter sich noch einmal trauen, nach Durchführung des Brexits, noch einmal auf die Insel zu reisen… 

Der Fettnäpfchenfüher Großbritannien – Wie man England mit links übersteht

Michael Pohl, Conbook Verlag

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